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Pfarrkirche St. Michael Kirchberg

Pfarrkirche St. Michael Kirchberg außen

Adresse:
Kirchplatz 2, 55481 Kirchberg

Öffnungszeiten:
täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr 

Küsterin: Monika Oster, Kirchberg

Zum Pfarrbezirk Kirchberg gehören die Dörfer:

• Dillendorf
• Hecken
• Heinzenbach
• Maitzborn
• Nieder-Kostenz (Kapelle Maria Heimsuchung)
• Ober Kostenz
• Reckershausen (Filialkirche ST. Thekla)
• Rödern

Kopfbild Kirche St. Michael Innenraum

St. Michael, Kirchberg (erbaut 1460 – 1490)

HERZLICH WILLKOMMEN, LIEBER GAST, IM HAUSE GOTTES, IN UNSERER KATHOLISCHEN PFARRKIRCHE ST. MICHAEL.

Wir freuen uns, dass Ihr Weg Sie hereingeführt hat, zum stillen Gebet, zum Ausruhen, zum Schauen.

Seit vielen Jahrhunderten kommen Menschen hierher, mit ihren Freuden und Sorgen, tragen Dank und Bitte vor Gott.

Hier ist ein uralter Ort des Gebetes, der sich demjenigen erschließt, der sich einlässt auf die Stille des Ortes,
auf die Gegenwart Gottes im Tabernakel.

Dieser Ort ist uns heilig und wir bitten Sie freundlich, die Würde des Gotteshauses zu achten.

St. Michael ist eine historisch wichtige und wohl auch die älteste Pfarrkirche im Hunsrück. 

Da Kirchberg an der alten Römerstraße von Mainz nach Trier liegt, kann davon ausgegangen werden, dass es hier zur Zeit der Römer schon eine Christengemeinde gab mit einem vielleicht mindestens aus Holz gebauten Kirchenraum.

Nachweislich bereits im 8. Jh. n. Chr. hatten die Christen des Ortes an dieser Stelle einen frühkarolingischen Saalbau mit eingezogenem Rechteckchor errichtet. Dieser Bau wurde im 9./10. Jh. n. Chr. erweitert und vergrößert.

In romanischer Zeit, 1. Hälfte des 11. Jh., entstand eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit halbkreisförmiger Apsis, Taufanlage und einer Empore im Westteil, sowie mit einem Westturm. Fundament und Mauerwerk dieser Bauten wurden bei Grabungen im Zuge von Restaurierungsarbeiten gefunden und sind unter dem Chorraum erhalten.

Die heutige Kirche, die auf den ersten Blick einheitlich erscheint, ist in verschiedenen Bauphasen errichtet worden.

Der Glockenturm der Westfassade stammt aus der Zeit nach 1200. Bemerkenswert sind die Kelchknospen- und Würfelkapitelle der Kämpfersäulchen, deren Farbgebung der ursprünglichen Fassung entspricht.

1460 wurde mit dem Bau des spätgotischen Chorraumes begonnen. Ein feines Netzgewölbe mit fünfteiligem Stern und teilweise sehr kunstvoll ausgearbeitetem Blattwerk an den Schnittstellen der Gewölberippen überspannt diesen ältesten Teil des Kirchenschiffs. Von überdurchschnittlicher Qualität sind die Schlusssteine des Chorgewölbes mit der segnenden Hand Gottes und dem Antlitz Christi.

Von der spätgotischen Verglasung der Chorfenster blieben im obersten Teil des nordöstlichen Maßwerks (linkes Fenster) lediglich drei weißgekleidete Engel auf blauem Grund erhalten. Bei sehr naher Betrachtung sind noch Gesichter und Locken zu erkennen.

Die barocke Ausmalung in den Mittelfeldern des Chorgewölbes stammt von 1750. Dargestellt sind Apostel und Kirchenlehrer, sowie Heilige, die in der Gegend besonders verehrt wurden.

1490 wurde das Langhaus mit dem Portalvorbau errichtet. In der inneren, südwestlichen Ecke dieses Gebäudeteils befindet sich der älteste Teil der heutigen Kirche, ein runder Turm mit Wendeltreppe, der aus dem 11. Jh. stammt. Sichtbar ist im oberen Teil ein kleines, romanisches Rundbogenfenster mit Kugelfries.

Das schlichte Kreuzrippengewölbe des Langhauses wird von sechs Rundpfleilern getragen, die an Palmen erinnern, deren Äste sich nach oben weiten und öffnen. Die Ausmalung, bestehend aus Blütenmotiven und Ranken, wurde nach spätgotischen Befunden ergänzt und wiederhergestellt. Die Wappen der Schlusssteine sind nicht historisch, sie wurden frei ergänzt.

Im Langhaus verteilt finden sich an den Pfeilern und Gewölberippen mehr als 70 Steinmetzzeichen (kleine, schwarze Zeichen), davon 15 verschiedene, die 15 verschiedenen Handwerkern, die zur Zeit der Errichtung am Bau gearbeitet haben, zugeordnet werden können. Ein Steinmetzzeichen war persönliches Signum und Gütezeichen, zugleich diente es dazu, die Abrechnung mit den Steinmetzen einer Bauhütte zu erleichtern.

Von einem strahlenförmigen Kreuzrippengewölbe, dessen Mittelpunkt ein Stern bildet, wird die Vorhalle des Hauptportals der Kirche überspannt. Die maskenhaften Köpfe auf den vier Konsolen des Doppelportals stellen dar: seitlich des rechten Portals, Christus mit Dornenkrone und die Ecclesia (Kirche) mit Kreuzdiadem; seitlich des linken Portals ein Faunsgesicht mit Bocksohren und ein Kopf mit negroidem Ausdruck; am oberen Ende des Mittelpfostens ein „wilder Mann“ als Konsolenstütze, auf der einst möglicherweise der Kirchenpatron St. Michael oder eine Madonna gestanden hat.

Die heutige Ausstattung der Kirche

Von der spätgotischen Ausstattung der Kirche (Altäre, Skulpturen, evtl. Buntverglasung der Fenster) ist nicht mehr viel erhalten.

Aus der Erbauungszeit der St. Michaelskirche stammt die Sandsteinkanzel, die am linken Pfeiler des Chores als Ambo (Ort der Verkündigung des Evangeliums) angebracht ist. Der achteckige Kanzelkorb ruht auf einer spiralförmigen Säule. Die kleinen Konsolen an der Kanzel werden einst Statuen der vier Evangelisten sowie zwei weitere Figuren getragen haben. Sie sind nicht erhalten.                         

Die Altarmensa unter dem Chorbogen enthält als Rest der ehemaligen, spätgotischen Sakramentsniche eine farbig gefasste Rahmung in Form eines Kielbogens mit Steinmetzzeichen. Das große Triumphkreuz im Chorbogen (ca. 1750) wird dem Mainzer Bildhauer Martin Bitterich zugeschrieben.

Der Hochaltar wird der Mainzer Altarkunst zugerechnet und besitzt seit 1969 die ursprüngliche Farbfassung. Er zählt zu den wertvollsten Altären im Hunsrück. Das Altarbild zeigt den kämpfenden Patron der Kirche, den Hl. Erzengel Michael (nach dem Originalbild von Guido Reni). Im oberen Bild ist der Hl. Bonifatius, Erzbischof von Mainz, dargestellt. Darüber das badische Wappen, das an die Herrschaftszeit der Badener in Kirchberg erinnert. 

Im Chorraum sind nur noch wenige Grabdenkmäler des 16. u. 17. Jh. erhalten. Bedeutend ist das Grabdenkmal der Catharina von Hoising (1577).

Die Seitenaltäre zeigen in baldachingeschmückten Nischen auf der Nordseite die Gottesmutter Maria Immaculata (1759), auf der Südseite den Hl. Johannes Nepomuk (1780) einen Patron des Piaristenordens, der lange die Seelsorge in Kirchberg unterhielt. 

Das Taufbecken aus der 1. Hälfte des 18. Jh. im hinteren Bereich der Kirche fand 2024 im Zuge der Neugestaltung des Innenraumes der Pfarrkirche seinen liturgisch richtigen Platz. Zuvor stand es im Chorraum der Kirche vor dem Hochaltar. Der neue Ort macht deutlich, dass die Taufe den Beginn des christlichen Lebensweges markiert, der in der Kirche hinführt zum Altar, wo die Begegnung mit Christus in der Eucharistie geschieht. Dieser Weg wird durch den wiederhergestellten, ursprünglichen Mittelgang der Kirche symbolisiert.

Die bronzene Taufschale ist ein Geschenk der evangelischen Kirchengemeinde. In der Reformation lag die alleinige Nutzung der Kirche bei der Kirche der Reformation, die katholische Gemeinde hatte keinen Zugang. Durch richterlichen Entscheid war die St. Michaelskirche von 1688 bis 1965 Simultankirche und wurde von der katholischen und evangelischen Gemeinde gemeinsam, unterschiedlich genutzt.

Der Chorraum stand der katholischen Gemeinde und das Mittelschiff der evangelischen Gemeinde zur Verfügung.

1965 wurde das Simultaneum im gegenseitigen Einverständnis aufgelöst. Die ev. Gemeinde wurde von der kath. Gemeinde finanziell ausgezahlt und konnte mit dem Bau einer eigenen Kirche beginnen. Als Grundstein für dieses neue Kirchengebäude erhielt die evangelische Gemeinde einen Stein aus der historischen, spätgotischen St. Michaelskirche.

Die Empore (nicht zugänglich) an der Westseite des Langhauses schmückt eine reichverzierte Maßwerkbrüstung. Im Mittelteil befindet sich das von zwei Putten gehaltene Wappen der Stadt Kirchberg.

Der barocke Orgelprospekt mit reichem Rocailleschnitzwerk und bärtigem Männerkopf an der Konsole stammt von Benedict Nollet aus Trier (1753). Von der ehemals hier befindlichen Stumm-Orgel ist nichts erhalten.

Die Seebald-Orgel von 1969 wurde 2015-2016 von der Orgelbaufirma Thomas Gaida, Wemmetsweiler, saniert und durch den Bau einer Chororgel hinter dem Hochalter sowie eines neuen, dreimanualigen Spieltisches und Einbau von Auxiliarreihen erweitert. Das Instrument kommt in der besonderen Akustik des Kirchenraumes und durch die Möglichkeit der Koppelung vom Haupt- und Chororgel besonders zur Geltung. Die Orgel wurde am 04. September 2016 vom damals ernannten Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing, geweiht.

Der Beichtstuhl unter dem südlichen Teil der Empore entstand um 1800, die Farbgebung ist den barocken Altären der Kirche angepasst. Der Verbleib des ehemals vorhandenen gleichen, zweiten Beichtstuhls ist mysteriös.

In der Turmkapelle befindet sich eine Pieta (Vesperbild) aus dem 18. Jh. Seit jeher ein Ort des stillen Betens in allen Anliegen, um Hilfe und Beistand der Gottesmutter.

Die St. Michaelskirche verfügt über vier Glocken.

Das ursprüngliche Geläut, bestehend aus vier Stahlglocken, wurde 2022/2023 durch drei Bronzeglocken aus der profanierten St. Pauluskirche, Trier, sowie eine in Straßburg neu gegossene Glocke ersetzt. Die Glocken wurden am 08. Mai 2023 durch den Bischof des Bistums Trier, Dr. Stephan Ackermann geweiht.

Die vier Stahlglocken waren nach dem zweiten Weltkrieg angeschafft worden und ersetzten das 1942 von den Nazis aus dem Hauptturm gestohlene, mittelalterliche Geläut, das aus vier Bronzeglocken bestand. Lediglich eine kleine im Dachreiter über dem Chorraum befindliche, fünfte mittelalterliche Bronzeglocke blieb vom Diebstahl der Nazis verschont.

Mit dieser Information hoffen wir Ihnen einen Eindruck von unserer ehrwürdigen Pfarrkirche und ihrer Baugeschichte gegeben zu haben.

Nehmen Sie nach all der vielen Information Platz, schauen Sie und spüren Sie den Raum, spüren Sie das Gebet, das seit Jahrhunderten die Mauern und Steine füllt.

Fügen Sie in Stille Ihre eigenen Gedanken und Ihre persönlichen Gebete, ob Bitte oder Dank, bei.

Gottes Segen und der Schutz des Hl. Erzengels Michael begleite Ihre Wege und Umwege.

Gottes Segen und der Schutz des Hl. Erzengels Michael begleite Sie und alle, die Ihnen lieb sind.

 

Pastor Ludwig Krag
St. Michael, Kirchberg       

Weitere Informationen zur Geschichte der Pfarrkirche 

Bildergalerie

11 Bilder

Blumenschmuck Pfarrkirche St. Michael Kirchberg

Blume

In den vergangenen Jahren hat Schwester Tess Maria Sorge getragen für den Blumenschmuck in der Pfarrkirche Kirchberg. Die Ordensleitung hat sie nun an einen anderen Ort versetzt.

Wir suchen nun jemand ehrenamtliches mit Freude an Blumen und Freude an kreativer, floristischer Gestaltung in unserer Pfarrkirche bei freier Zeiteinteilung, je nach Bedarf.
Wenn das was für Sie ist, dann rufen Sie uns wegen weiterer Infos an: 06763-1513
Pastor Ludwig Krag

Kontakt

Pfarrbüro Kirchberg

Kirchplatz 2
55481 Kirchberg

Öffnungszeiten:  
Dienstag, Donnerstag und Freitag:
von 08.30-12.30 Uhr 
Dienstagnachmittag nach Absprache