Liebe Schwestern und Brüder in der Pfarrei Kirchberg,

eine majestätische Darstellung des auferstandenen Herrn
zeigt unser Osterpfarrbrief 2025.
Nur die auf dem Gewand markierte große Seitenwunde und das Mal des Nagels auf der linken Hand erinnern an den Gekreuzigten. Ansonsten hat der unbekannte Künstler deutliche Symbole des Lebens in seinem Bild aufgenommen: eine prächtige Palme und blühende Blumen.
Kein Grab, kein Kreuz. Dafür die bekreuzte Siegesfahne in den Händen des Herrn, der in festliche Gewänder gekleidet ist. Unter seinen Füßen nur angedeutet eine Grabplatte.
So sieht der Künstler, so stellt sich die Auferstehung Jesu vor, von der es ja keine Augenzeugen gab. Dennoch ist die Auferstehung Jesu Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens.
Welche Wirkung mag diese Darstellung, diese Vorstellung des Künstlers von der Auferstehung Jesu auf die Betrachter zur Zeit der Entstehung des Gemäldes gehabt haben? Welche Wirkung hat sie auf uns heute?
Und unabhängig von der künstlerischen Darstellung:
Glauben wir die Osterbotschaft von der Auferweckung Jesu aus dem Tod? Ist das unser Glaube und unsere feste Zuversicht im Blick auf unser eigenes Leben und auf unser eigenes, einst kommendes Sterben?
Ist die Osterbotschaft vom Sieg des Lebens über den Tod Hoffnung für uns Glaubende in der aktuellen Weltsituation, die Menschen weltweit verunsichert und in Angst versetzt?
Gerade in dieser Weltlage und all den Untergangsbotschaften erhalten wir Bestärkung und Hoffnung durch die Feier des Osterfestes und der Auferstehung Jesu. Die Osternachtfeier am frühen Morgen mit all ihren Symbolen und Schrifttexten ist voller Kraft. Wenn wir aus der Nacht des Karsamstags in den Morgen des Ostertages feiern, wenn das frühe Sonnenlicht durch die Fenster unserer Kirche bricht, dann geht das Herz auf. Auch wenn die Weltlage nicht von jetzt auf gleich gerechter und friedvoller sein wird an diesem Morgen, so wird dennoch sinnenfällig sichtbar: Dunkelheit und Tod haben keine endgültige Macht über das Licht und das Leben. Ein Hinweis auf den strahlenden, majestätischen Sieger und Herrn auf dem Gemälde des diesjährigen Pfarrbriefs.
In aller Frühe, die Dunkelheit der Nacht war noch nicht vorüber, gingen die Frauen zum Grab. Umfangen von der Dunkelheit der Trauer um ihren toten Herrn. Mit Sehnsucht im Herzen und dem Wunsch, ihn zu salben, ihm nahe zu sein, ihm einen Dienst der Liebe und Zuneigung zu erweisen.
In das Erschrecken über das Nichtfinden des toten Jesus wird den Frauen eine unfassbare Botschaft gesagt: Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden (Lk 24,6). Hatte er nicht davon gesprochen, von seinem Leiden und Sterben und Auferstehen, als er noch bei ihnen war?
Die Erinnerung daran und das Erlebnis am Grab gehören zusammen und lösen etwas aus in den Frauen. Sie müssen davon erzählen. Auch wenn die Apostel das für Frauengeschwätz hielten, das Geschwätz hat sich gehalten und ging in die Welt, damals für heute und für alle Zeit. Eine Wahrheit, die nicht mehr aus der Welt zu schaffen ist, die unglaublich wahr ist.
Wie gehen wir aus der Feier der Osternacht, aus der Feier der Ostergottesdienste in den Alltag? Ist in uns etwas ausgelöst und lebendig geworden? Haben wir Zuversicht und Hoffnung erhalten durch die Botschaft, die uns gesagt, verkündet wurde, wie den Frauen am Grab?
Wem können wir diese Botschaft ausrichten, weitersagen? Wo ist ein Mensch, der sie braucht in seiner aktuellen Lebenssituation? Nicht als Vertröstung, sondern als wirklichen Trost und hoffnungsgebendes, hoffnungsstärkendes Wort des Lebens. Als Botschaft über einen, der nicht totzukriegen ist, weil Er selbst das Leben ist. Das weiterzusagen und dazu den österlichen Segen weiterzugeben, den wir empfangen haben, das wird nicht ohne Wirkung bleiben, weil der auferstandene Herr es will und wirkt. An diesem Osterfest und darüber hinaus.
Liebe Schwester und Brüder,
21 Jahre lang durfte ich Ostern mit Ihnen feiern und die Osterbotschaft mit Freude weitersagen. Noch einmal feiern wir zusammen Ostern und noch einmal lege ich Ihnen Gedanken zu Ostern vor.
Ende Juli dieses Jahres werde ich mich in den Ruhestand verabschieden und dann künftig in Bitburg wohnen. Bis dahin werde ich weiter und mit Freude die Botschaft Jesu hier bei Ihnen verkünden und sie Ihnen ans Herz legen.
Nun aber wünsche ich Ihnen und allen, die zu Ihnen gehören, besonders den Kranken und Trauernden, von ganzem Herzen ein frohes und gesegnetes Osterfest 2025.
Ihr Pastor Ludwig Krag
Diesen Wüschen schließen sich an:
Pater Dr. Kaycee Nwandu
Olessia Miller, Pfarrsekretärin
Ursula Meinhardt, Pfarrsekretärin