Adventsgedanken Jes 2,3:„Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn“
Jesaja 2, 1-5
Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat. Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg des Hauses des HERRN steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Nationen. Viele Völker gehen und sagen: Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs. Er unterweise uns in seinen Wegen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn vom Zion zieht Weisung aus und das Wort des HERRN von Jerusalem. Er wird Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg. Haus Jakob, auf, wir wollen gehen im Licht des HERRN.
Gedanken
„Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn“,
Worte aus der Vision des Propheten Jesaja in der Lesung.
Worte, gesprochen von vielen Völkern, die sich auf den Weg gemacht haben. Nicht aus Vergnügen und als sportliche Leistung gehen sie diesen Weg, sondern als letzte Möglichkeit aus den Irrwegen und Umwegen.
Rot, die Farbe des Lebens, dominiert das Bild. Ein breiter, bunter Strom bewegt sich diagonal nach oben, verjüngt sich, als ob nur wenige das Ziel erreichen, eher als Hinweis, den Weg nicht abzubrechen und aufzugeben, vielmehr ihn beständig und immer neu zu gehen, ihn fort zu führen.
„Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn. Er zeige uns seine Wege.“ Diese Wege wollen die Völker gehen, sagen sie. Gute Zukunftswege, die sich aus der Weisung des Herrn erschließen und eröffnen werden, so hoffen, glauben sie. „Der Berg des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge, er überragt alle Hügel.“
Weg und Weisung des Herrn bleiben fest und haben Bestand, sind und bleiben wahr und zeitlos gültig. Sind Angebot des Herrn für alle Zeiten.
In einem dunklen Feld des Gemäldes ruht eine rote Kugel. Ihre Form hat keinen Anfang und kein Ende. Symbol für die Unendlichkeit.Sie ist vollkommen, wie die Weisungen des Herrn vollkommen sind, und wie der Herr selbst keinen Anfang und kein Ende hat.
Die Kugel ruht, ruht in sich, kann ihre Ruhe übertragen auf den Betrachter, zumindest zu einer Ruhe führen.
Ruhe und Weisung suchen und erhoffen die Völker am Ziel ihres Weges. Ruhe in den Wirrnissen des Lebens und der Welt. Ruhe und Weisung, die zur Erkenntnis führen, zur Umkehr und zum Neuanfang für ein Miteinander im Frieden:
Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg.
Die Wochen des Advent stehen am Beginn des neuen Kirchenjahres. Sie können Zeit zur Rückschau sein und Zurüstung für den vor uns liegenden Weg durch das Jahr.
Hinweis und auch Erinnerung, dass wir nicht orientierungslos umherirren müssen, sondern in den Weisungen Gottes, die zeitlos, gültig und wahr sind, gute Wege finden können.
Der Herr bietet uns das an.
Er wird unsere Wege und Umwege
begleiten und sicher führen.
Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn.
Gebetsvorschlag
Herr, du hast mich gerufen
und Sehnsucht nach dir geweckt.
Auf deinen Ruf habe ich mich eingelassen.
Ich teile mein Leben mit vielen Menschen;
gemeinsam sind wir auf dem Weg.
Ich danke dir für viele Begegnungen und staune,
wie du dich auch in unscheinbaren Ereignissen zeigst.
Du hilfst mir, meine Fähigkeiten zu entdecken,
zu entfalten und einzusetzen.
Du zeigst mir auch meine Grenzen.
Lass mich an diesen Erfahrungen wachsen
und hilf mir loszulassen, was mich dabei einengt.
Berufe mich immer wieder neu,
sende mir deinen Heiligen Geist,
damit ich an den Orten, zu denen du mich führst,
dein Evangelium lebe
und so dein Reich wachsen kann.
Sei du die Mitte meines Lebens.
Segne mich, damit ich zum Segen für andere werde.
Amen
Peter Kees und Peter Schott, Gotteslob 21,5